13. bis 20. November 2011

Es ist schon eine Weile her seit unserem letzten Bericht und es war auch einiges los.... Nach einem mal wieder verregneten Wochenende in Südkalifornien gönnten wir uns noch ein paar Tage Ruhe und Erholung südlich von L.A. (Roman konnte sogar endlich seine neue Errungenschaft: ein Bodyboard einweihen), ganz genau in Oceanside, verbunden mit einem Besuch im Zoo von San Diego. Danach ging es aber schnurstracks nach Mexico. Der Grenzübergang bereitete uns vorher einige Bauchschmerzen, aber bis auf die Amis, welche nicht wussten, was mit unserer Spezialbewilligung zu tun sei, verlief es absolut problemlos und nach kaum 2 Stunden hiess es: Buenos dias Mexico!

Dort erwartete uns erst mal eine Portion Staub und die ersten leckeren Burritos am Strassenrand. Wir fuhren noch am gleichen Tag (obwohl unser Goldstück schon kurz nach der Grenze komische Geräusche von sich gab, das nennt man bekanntlich Timing....:))) bis nach San Felipe. Dort mieteten wir uns in einem Camping direkt am Strand für 3 Tage ein und erholten uns alle gemeinsam: Wir genossen die Sonne, das Offroad-Rennen Baja 1000 und das feine Essen. Seither tingeln wir täglich ein Stück durch die Wüsten der Baja nach Süden.

Damit uns nicht mehr alles so Spanisch vorkommt, unter anderem auch was die Soldaten an den zahlreichen Strassensperren fragen, werden wir ab nächste Woche eine Auszeit von der Auszeit nehmen und in La Paz für mindestens 2 Wochen die Spanisch-Schulbank drücken.

21. bis 29. November 2011

Hablamos español ist das Motto seit 2 Tagen. Das würde ja noch gehen, aber wir müssen zum ersten Mal seit 5 Monaten jeden Morgen den Wecker stellen. Ich weiss, dass verursacht bei den meisten von Euch nur ein müdes Lächeln, aber für uns ist das schon eine Umstellung. Wir wohnen bei einer sehr netten mexikanischen Grossmutter, die ein grosses Haus und eine ebensolche Familie hat. Nur wer hier genau wohnt, ist uns nicht ganz klar. Aber sie umsorgt uns, wie ihre Enkelkinder Nummero 8 und 9. Es geht uns also bestens. Die Schule ist ebenfalls sehr gut und in einem wunderschönen Haus, mit Pool und Garten untergebracht. Roman darf sogar Unterricht unter dem freien Himmel am Pool geniessen. Wenn das nicht die Lernfähigkeit steigert....

La Paz ist eine schöne mexikanische Kleinstadt, sehr sauber für hiesige Verhältnisse und wir fühlen uns sehr wohl hier. Zudem sind wir nur eine Stunde vom Kite-Spot schlechthin auf Baja California entfernt, La Ventana, und Roman konnte letztes Wochenende endlich mal seine neuen Kites ausprobieren. Ich muss wohl nicht erwähnen, wo wir unser nächstes Wochenende verbringen werden!

Und irgendwie scheint es hier von Schweizer nur so zu wimmeln. Nachdem wir in den ganzen 2 Monaten in Kanada und 3 Monaten in den USA, nur spärlich und genau nur im Yellowstone National Park Schweizer kennengelernt haben, hat sich die Anzahl Begegnungen der Schweizer Art schon um einiges vervielfacht. Es ist angenehm mit Landes- und Reisegenossen Erfahrungen austauschen zu können und schön, mal wieder so sprechen zu können, wie einem der Schnabel gewachsen ist.

Ach ja, noch ein Kommentar an dieser Stelle: Für alle, die sich mehr Fotos wünschen, die Speicherkapazität unserer Homepage ist leider begrenzt, daher sind wir etwas sparsam damit. Selbstverständlich organisieren wir gerne für alle, die es wünschen nach unserer Rückkehr ein Fotoschautag bis Ihr nicht mehr mögt.....

30. November bis 9. Dezember 2011

Die Zeit in La Paz ist nun auch schon wieder vorbei. Ging verdammt fix!

Wir haben die zwei Wochen hier sehr genossen sind aber auch froh, dass es nun wieder weiter geht.

Nach der ersten Woche bei der mexikanischen Oma haben wir uns in der zweiten ein Bed & Breakfast gegönnt, welches von einem super sympathischen italienischen Ehepaar geführt wird. Wir haben uns bei ihnen sauwohl gefühlt und konnten die Tage endlich wieder freier gestalten, da wir nicht mehr zu festen Zeiten zum Essen erscheinen mussten. Gestern haben sie uns noch zu ihrem Weihnachtsapero eingeladen, ein super und äusserst internationaler Anlass.

Nun werden wir wieder nach La Ventana an den Strand zurückkehren, damit Roman hoffentlich kiten kann.

Was das Spanisch betrifft ist Andreea jetzt bestens gewappnet für unsere Zeit in Lateinamerika, Roman hat sich fest vorgenommen fleissig weiter zu büffeln, um sein Niveau zu steigern. Nach nur zwei Wochen sind die Lücken in einer neuen Sprache halt noch immens!

10. bis 20. Dezember 2011

Lange ist es her seit dem letzten Bericht und viel ist passiert. Aber der Reihe nach: zuerst verbrachten wir 6 Tage in El Sargento, damit Roman endlich mal kiten konnte. Dieses Mal standen wir nicht mehr auf dem Zeltplatz in La Ventana, sondern in einem ausgetrockneten Flussbett, ein sogenannter Arroyo, etwas ausserhalb der Ortschaft. Wir hatten 2 Wochen vorher per Zufall Guido, Firtz und Ernest kennengelernt, die alle dort standen. Guido, Mirjam, Fritz und Monika verbrachten die letzte Jahre ein paar Monate dort und sind absolute Experten der Gegend und des Kitens. Roman konnte von ihren Tips einiges profitieren (siehe Bild.....).

Danach ging es dann mit der Fähre aufs Festland. Da wir uns keine Kabine leisteten, die Fahrt dauerte auch nur 6 Stunden den Tag durch und alle Sitzplätze waren schon ausgebucht, verbrachten wir die Überfahrt in der Bar. Dort vertrieben sich vor allem die Lastwagenfahrer mit fröhlichem Betrinken und Karaokesingen, animiert durch die Meute in der Bar, die Zeit. Dementsprechend schwoll der Lärmpegel typisch mexikanisch kontinuierlich an und wir waren froh, als wir endlich ankamen.

Von dort ging es auf der mexikanischen Autobahn ziemlich fix nach Mazatlan, wo wir von der überbordenden touristischen Infrastuktur schon fast überrumpelt wurden. So blieben wir auch nur eine Nacht und fuhren schon am nächsten Tag weiter unserem eigentlichen Ziel, Zacatecas; wo wir seit gestern sind, entgegen. Die Strecke führte uns über eine spektakuläre Bergstrecke hinauf auf das mexikanische Hochplateau. Die Temperaturen sind auf 2500 m ü. M. spürbar kälter, aber das Wetter ist strahlend schön und wir haben Glück, da unsere Heizung auf dieser Höhe immer noch funktioniert, auch wenn mit etwas Mühe. Dafür geht unserem Goldstück schon hier langsam die Luft aus. Der Motor musste neu eingestellt werden und wir sind gespannt, wie das noch wird, wenn es richtig in die Höhe geht in Südamerika.

21. Dezember 2011 bis 1. Januar 2012

Zacatecas war absolut ein Stop wert und wir haben die drei Tage dort, abgesehen vom kalten Wetter und frostigen Wind sehr genossen. Wie die meisten von Euch gesehen haben, waren wir in der stillgelegten Silbermine, sind mit der Schweizer Seilbahn gefahren und durften mit dem Conducteur darüber diskutieren, dass die Schweizer sehr gut im Perfektionieren sind: Mexiko hat den Kakao als erstes angebaut, aber die Schweizer machen die beste Schokolade, die Deutschen hätten die erste Seilbahn in Zacatecas gebaut, aber die Schweizer haben sie erst so richtig zum Laufen gebracht.

Danach ging es nach Guanajuato, ebenfalls eine Silberstadt, mit vielen engen Gassen und unterirdischen Tunnels, durch welche die Taxifahrer, eigentlich verhinderte Rennfahrer, wie wir feststellen mussten, hindurchrasen, als gäbe es kein Morgen. Auch eine Erfahrung für sich. Wir waren so klug und haben uns ein Hotel ausserhalb des Stadtzentrums genommen, wo unser Goldstück in Ruhe rasten konnte, während wir mit dem Taxi ins Zentrum rein- und wieder rausfuhren.

Als letzte Kolonialstadt im mittleren mexikanischen Hochland haben wir San Miguel de Allende besucht und die Vorzüge der angenehmen touristischen Infrastruktur genossen. Überall gab es schöne Geschäfte und Restaurants mit traumhaften Dachterassen, auf welchen man wunderbar über die Dächer von San Miguel sehen und bei einem Drink den Abend einläuten konnte. Es ging uns also mal wieder so richtig schlecht. Der Camping in San Miguel ist auch für die vielen Reisenden bekannt, welche dort halten und sich von den Reisestrapazen erholen. Und so waren wir nicht mal die einzigen Schweizer auf dem kleinen Zeltplatz, sondern konnten wiederum viele Tips von den anderen Gästen einholen, bevor es dann weiter nach Puebla ging. Dieser Stop hätte nur ein kurzer werden sollen: nämlich die schon in Zacatecas per Mail bestellten Erstatzteile holen und weiter. Aber natürlich kam es anders... Aber wir fangen am besten von vorne an: schon in Mazatlan hatten wir bei einer VW-Garage angehalten, um uns zwei zusätzliche Ölfilter und zwei Dieselfilter, die wir gemäss Fritz bei dem schlechten Diesel in Bolivien und Peru drigend benötigen würden (danke nochmals für den Tip, Fritz), zu kaufen. Ein Ölfilter konnten wir dort erstehen und erfuhren, dass die anderen Filter zwar erhältlich, aber von Puebla, wo VW eine sehr grosse Fabrik betreibt, bestellt werden müssten und dies 1 Woche dauern würde. Da Puebla auf unserem Weg nach Süden lag, entschieden wir uns lieber direkt dorthin zu fahren. In Zacatecas schrieb Andreea sowohl das Werk, als auch eine Garage mit der Anfrage bzgl. der Ersatzteile an und siehe da, sie hatten alles und wir müssten diese bloss am Donnerstag, 29. Dezember abholen und bezahlen kommen. Wir kamen am Mittwoch abend in Puebla an und erfuhren per Mail, dass die Dieselfilter leider nicht ab Werk in Puebla erhältlich seien, sondern in Deutschland bestellt werden müssen. Ob wir bis Mitte Januar warten könnten? Mitte Janaur wollten wir eigentlich schon in Guatemla, wenn nicht sogar schon in Honduras sein! Zum Glück trafen wir auf eine sehr sehr hilfsbereite, zackige und hartknäckige mexikanische Chefin der Erstatzteile in der angefragten VW-Garage, die überall herumtelefonierte und eine Garage im Süden von Mexiko überredete, für uns die Ersatzteile dorthin zu bestellen, damit wir nicht nochmals nach Puebla hochfahren müssen. Nach einem Tag Hin-und Herrennen zwischen VW-Garage, Bank (um die Anzahlung für die zu bestellenden Teile zu tätigen), Home Depot (um eine Abtrennwand für die Verschiffung zwischen Panama und Kolumbien zuschneiden zu lassen) und Internetcafé, waren die Ersatzteile in Tuxtla Gutiérrez bestellt (oder so hoffen wir jedenfalls....:)). Ergo, wir haben jetzt zwei Wochen mehr Zeit in Mexiko, als geplant war und so werden wir doch noch einen Abstecher nach Yucatán machen, damit Roman jetzt schon ein paar Tage mehr zum kiten kommt.

Zur Zeit sind wir in Catemaco, wo wir auch Silvester verbracht haben und geniessen einen Tag süsses Nichtstun bzw. erledigen die eine oder andere vor uns hergeschobene Arbeit und das bei strömendem tropischen Regen. Ja, der hat uns auch wieder, aber immerhin sind draussen angenehme 25 Grad.

2. bis 13. Januar 2012

Der Abstecher nach Yucatán war verbunden mit 3 Tagen Fahren und das den ganzen Tag durch ereignisarme Gegenden. Vor allem Dschungel und abundzu eine Viehweide. Nur die Topes sorgten für ein wenig Abwechslung. Für diejenigen, welche noch nie in Mexiko waren: Topes sind Erhöhungen der Fahrbahn oder auch nur dicke Schifftaus, welche über die Fahrbahn gespannt werden, die dazu führen sollen, den Verkehr zu verlangsamen. Das machen sie sehr effektiv. Die Dinger lauern an alle möglichen und unmöglichen Stellen, sind teilweise markiert oder auch nicht und man muss höllisch aufpassen sie auch frühzeitig zu sichten, damit das Fahrzeug bei einer zu schnellen Überquerung auch kein Schaden nimmt. Mit der Zeit lernt man die Dinger zu hassen....

Wir haben uns dann in Xpu-Ha, ca. 20 km südlich von Playa der Carmen, auf einem Camping direkt am Meer auf weissem Sand unter Palmen für eine Woche niedergelassen. Roman hätte dort kiten können, nur hat leider mal der Wind wieder gar nicht mitgespielt. Und so sind wir wieder los in Richtung Palenque, wo wir gestern abend angekommen sind und warten, dass der tropische Regen mal aufhört, damit wir die Mayaruinen hier besichtigen können.

Unterdessen haben wir unseren ersten Plattfuss eingefangen (am Tag nach der Ankunft in Xpu-Ha war er auf einmal da....:)), was anfürsich kein Problem wäre. Reifenflicker gibt's an jeder Ecke und soll war unserer auch schnell wieder repariert. Der Reparatur die Auswuchtbleie zum Opfer, welche wir uns doch so mühsam erfragen mussten in den USA. Und so schüttelt sich unser Goldstück wieder ab 60 kmh wie ein nasser Hund. Wir geben aber nicht auf und nehmen unsere Fragerei bei jeder Garage wieder auf. Noch ein Update zu unseren Dieselfiltern: sie sind da!!! Am Montag werden wir sie abholen gehen und hoffen bangend, dass es auch die richtigen sind!

Somit werden wir nächste Woche wohl sicher Mexiko verlassen. Wir waren jetzt insgesamt über 2 Monate hier und es hat uns sehr gut gefallen. Probleme hatten wir auch nie, bis auch die letzten Tage, wo immer wieder mal Rückgeld falsch herausgegeben wurde und meine Kreditkarte bei einem Einkauf prompt einfach doppelt belastet wurde, hatten wir auch durchs Band auch nur positive Erfahrungen.