3. bis 10. Februar 2012

Und schon war es wieder Zeit Nicaragua zu verlassen und den nächsten Grenzübergang in Angriff zu nehmen. Es wurde bei Weitem die anstrengendste von allen bisherigen Grenzen. Zuerst war die sehr lange Schlange für die Ausreise aus Nicaragua in der man sich behaupten musste damit nicht laufend jemand von der Seite sich vor einem reindrängte. Zum ersten Mal war ich (Andreea) richtig froh über meine rumänischen Wurzeln und der Tatsache, dass ich dort gelernt habe zu drängeln beim Anstehen. Nach 30 Minuten hatten wir unsere Stempel und nach weiteren 20 Minuten hatten wir auch alle notwendigen Unterschriften auf der Ausfuhrbewilligung für die gelbe Schlampe beisammen, so dass wir endlich nach Costa Rica hinüberfahren konnten. Dort fing es erst richtig an, aber wir ersparen Euch all diese Details. Nur so viel: nachdem Andreea auf alle ihr bekannten Sprachen geflucht hatte, weil sie das Versicherungsbüro nicht fand und für eine ganze Stunde von links nach rechts geschickt wurde, konnten wir nach insgesamt 4 Stunden Grenzübertrittprozedere endlich in Costa Rica einfahren.

Wir fuhren von der Grenze direkt zur Finca von Agi und Guido, einem Schweizer Paar, welches sich vor 14 Jahren in Costa Rica niedergelassen und dort eine Finca aufgebaut haben. Diese geniest mittlerweile bei Herumtreibern einen sehr guten Ruf. Sie vermieten Hütten und bieten auch die Möglichkeit zu campen. Dort spannten wir die nächsten Tage erst mal richtig aus, genossen das superfeine Essen von Agi, spazierten durch die Ländereien der Finca und beobachteten all die dort lebenden Tiere, wie Brüllaffen, Faultiere, Kolibiris und das Krokodil. Das Beste daran ist, dass man gemütlich vor dem Camper sitzen bleiben kann und einfach nur zu warten braucht bis die Viecher vorbeischauen. Wir wären am liebsten noch länger geblieben, so gut hat es uns dort gefallen.

In der Nähe der Finca befindet sich zudem ein Kitespot inkl. Schule, wo wir danach hinfuhren auf der Suche nach einem neuen Kiteboard für Roman. Eine Probefahrt späeter war Romans Kiteausrüstung wieder komplett.

Danach verbrachten wir noch einen Tag am wunderschönen Strand von Samara bevor wir in die Nebelwälder Monteverdes aufbrachen. Dort quartierten wir uns im Hotel von Kathy und Walter ein, die ebenfalls vor 15 Jahren von der Schweiz nach Costa Rica ausgewandert sind. Ja, um die Frage vorweg zu beantworten: es hat viele Schweizer in Costa Rica, scheinbar an die 3000 Stück und nein, wir haben kein Heimweh. Wir liessen uns wiederum verwöhnen, da Walter uns alle Touren buchte (unter anderem eine Canopy-Tour durch die Baumkronen der Wälder in der Umgebung, welche ein echtes Erlebnis war, aber auch eine Tour mit einem Führer aus der Gegend, welcher uns die Flora und Fauna dort zeigte) und wir im Hotelrestaurant Bündner Gerstensuppe und mit Käse überbackene Rösti geniessen konnten.

11. bis 17. Februar 2012

Von den Nebelwäldern Monteverde fuhren wir an den Lago de Arenal und zum dortigen Vulkan Arenal. Von weitem her wurde unterwegs eine deutsche Bäckerei angekündigt und wir dachten nur noch: ach super, mal wieder richtiges Brot. Also hielten wir und kauften Brot. Und da wir schon dort waren, gönnten wir uns auch noch ein paar sehr feine Bratwürste und lernten dabei auch den Besitzer "Thomas" kennen. Der empfahl uns eine Campingmöglichkeit direkt am See, welche wir auch direkt nutzten. Roman durfte sogar auf eine kleine Motorbootstour mit Thomas auf den See und ich genoss ein Nachmittag an der Sonne. Leider war der Vulkan die ganze Zeit von Wolken umhüllt, so dass wir ihn nicht Lava spucken sahen. Erinnerte uns irgendwie an Mount St. Helens...:))).

Da wir aber trotzdem noch einen aktiven Vulkan sehen wollten, fuhren wir zum Poas Volcano National Park und erklommen dort den Vulkan zuerst per Goldstück und dann per pedes. Der Poas spuckt zwar kein Lava, sondern nur giftige Gase, aber war dennoch beeindruckend und der kurze Spaziergang zum alten Kratersee wunderschön. Nach all diesen Bergen, Wälder und Vulkane, war mal wieder Zeit für etwas Strandleben. Und so machten wir uns über San Jose auf nach Dominical. Unterwegs konnten wir unser Goldstück zum ersten Mal in der Höhe testen und was sollen wir sagen: sie bestand den Test mit Bravour und jagte mit durchschnittlich 50 kmh bis auf über 3300 m.ü.M. rauf. In Dominical nahmen wir uns wieder ein paar Tage Auszeit vom Reisen, lagen einfach nur faul herum und schauten uns die wunderschönen dortigen Sonnenuntergänge an.

Und dann hiess es schon wieder "Tschüss Costa Rica" und "Auf nach Panama". Aber mehr dazu im nächsten Bericht.